Auf den nachstehenden
Fotos ist ausschließlich das weibliche Tier abgebildet, das eine
Körperlänge von ca. 17 mm erreicht und damit die größte bei
uns vorkommende Spinne sein dürfte. Nicht größer, aber schwerer
ist wohl die Vierfleck-Kreuzspinne
(araneus quadratus). Von den Männchen, deren Körperlange
etwa 6 mm beträgt, habe ich (bewusst) noch kein Exemplar gesehen.
Die Wespenspinne ist, obwohl sie so auffällig ist, nicht leicht
zu entdecken. Sie spannt ihr großes Radnetz im halbhohen Gras und
sitzt (bzw. hängt) fast immer mit dem Kopf nach unten im
Netzzentrum, wo sie auf Beutetiere (meist Heuschrecken) wartet, die,
sobald sie im Netz
hängengeblieben sind, in atemberaubender Geschwindigkeit mit Spinnfäden "eingewickelt" und sogleich verspeist
werden. Das Netz weist eine Besonderheit auf: Es ist im Zentrum
sehr stark "verdichtet" und hat ein senkrecht
verlaufendes eingesponnenes zickzackförmiges Band. Die Funktion
"Stabiliments" ist nicht ganz klar. Man nahm
ursprünglich an, dass es quasi ein "Netzstabilisator"
ist. Mittlerweile geht man eher davon aus, dass es der Tarnung
dient. Wenn sich die Spinne in Gefahr wähnt, versetzt sie das
Netz in Schwingungen und wird dadurch, vor allem auch durch das
"Zickzackband", für den Betrachter nahezu unsichtbar.
Noch vor 50 Jahren war die Wespenspinne nur weiter südlich - in
der Mittelmehrregion - angesiedelt. Sie ist allmählich nach
Norden gewandert und kommt bei uns eigentlich recht häufig vor,
wobei die Häufigkeit jedoch starken Schwankungen unterliegt. Ich
habe beispielsweise im Jahr 2005 nicht ein einziges Exemplar
gesehen, obwohl ich intensiv danach gesucht habe. Die Paarung, die
im Spätsommer erfolgt, endet bei den Wespenspinnen für die
Männchen meist tödlich, indem sie vom Weibchen getötet und
verspeist werden. Mit der Eiablage - etwa ab Ende August - neigt
sich auch das Leben des Weibchens dem Ende. Es spinnt einen
kugelförmigen bräunlichen Kokon (siehe unten), den es mit
Spinnfäden im dichten Gras fixiert und in dem es 200 bis 300 Eier
ablegt und außerdem - als Nahrung für die Jungspinnen - einen
großen gelben Dottersack hinterlässt. Nach dieser viele Stunden
in Anspruch nehmenden kräfteraubenden Arbeit ist die
"Mutterspinne" völlig ausgelaugt. Wenige Stunden
später stirbt sie. Die Jungspinnen, die recht bald schlüpfen,
überwintern im schützenden Kokon, den sie dann im Frühjahr
verlassen.
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4. August 2006
- Aufgenommen auf einer Wiese am Hornberg vor dem
Schwalbachswald in Buseck.
Die kleinen Fotos werden durch Anklicken vergrößert
dargestellt.
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3. September 2006 - Aufgenommen auf einer Wiese am Hornberg vor
dem Schwalbachswald in Buseck. Das Foto zeigt eine völlig
erschöpfte von stundenlanger aufopferungsvoller Arbeit
gezeichnete weibliche Wespenspinne, die in ihrem Gespinst hängt,
in das sie den von ihr in den Nachtstunden hergestellten Eikokon
(im Hintergrund) eingesponnen und auf diese Weise fixiert hat.
Darin befinden sich 200 bis 300 Eier und ein großer Dottersack
(als Nahrung für die Jungspinnen). Erst im Frühjahr werden die
Jungspinnen ihren "Brutkasten" verlassen. Die
"Mutterspinne" stirbt kurze Zeit nach der Beendigung
ihres "Lebenswerks". Das kleine Foto wird durch
Anklicken vergrößert dargestellt.
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23.
September 2006 - Aufgenommen auf einer Wiese am Hornberg vor dem
Schwalbachswald in Buseck. Das Foto zeigt eine völlig erschöpfte
von stundenlanger aufopferungsvoller Arbeit gezeichnete weibliche
Wespenspinne, die in ihrem Gespinst hängt, in das sie den von ihr
in den Nachtstunden hergestellten Eikokon (im Hintergrund)
eingesponnen und auf diese Weise fixiert hat. Darin befinden sich
200 bis 300 Eier und ein großer Dottersack (als Nahrung für die
Jungspinnen). Erst im Frühjahr werden die Jungspinnen ihren
"Brutkasten" verlassen. Die "Mutterspinne"
stirbt kurze Zeit nach der Beendigung ihres
"Lebenswerks".
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Fotos:
Michael H. Lemmer
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