Listspinne Pisaura mirabilis
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Sie ist die "Spinne des Jahres 2002" und gehört zur Familie der Raubspinnen, deren am häufigsten vorkommende Art sie ist. Sie erreicht eine Länge von ca. 15 mm (Weibchen) bzw. 12 mm (Männchen). Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über ganz Mitteleuropa. Sie hält sich an Waldrändern, auf Wiesen und in Brennesselfeldern auf und ist eine ausgesprochene "Sonnenanbeterin" (siehe unten). Als Jagdspinne ernährt sie sich von Kleininsekten, wobei sie ihre Beute nicht mit einem Netz fängt, sondern durch regelrechtes Jagen, nämlich blitzschnelles Ergreifen. Um sich mit dem Weibchen gefahrlos paaren zu können, d.h. nicht unmittelbar nach dem "Vollzug" gefressen zu werden, wendet das Männchen eine List an (daher der Name): Es fängt ein Insekt, spinnt dieses zu einem Knäuel und nähert sich damit dem Weibchen. Wenn das Weibchen dadurch abgelenkt wird und sich nur noch für das "Brautgeschenk" interessiert, nutzt das Männchen die Gelegenheit zur Paarung. Das Weibchen legt einige hundert Eier in seinen Kokon, den es ständig mit sich herumträgt, bis es ihn nach einigen Wochen an einer ausgesuchten Stelle, etwa an Blättern, durch Einspinnen befestigt. Auch jetzt lässt es sein "Gelege" nicht aus den Augen. Die Jungspinnen verlassen nicht gleich nach dem Schlüpfen, sondern endgültig erst nach der zweiten Häutung den schützenden Kokon, womit dann für sie der Ernst des Lebens gleich knallhart beginnt, nämlich mit dem Einbruch des Winters, den es zu überstehen gilt.

27. März 2007 - Unmittelbar nach der Häutung hängt die Spinne noch an ihrer alten Hülle. Ihre vorübergehende Lähmung nutzte ich, um sie für eine ausführliche Inspektion in einem Schnapsglas einzusperren. Nach fünf Minuten war sie wieder frei. Sie wird's unbeschadet überstanden haben.

27. März 2007 - Die frisch gehäutete Spinne, kurzfristig für eine "Inspektion" in einem Schnapsglas gefangen genommen

27. März 2007 - Die frisch gehäutete Spinne, kurzfristig für eine "Inspektion" in einem Schnapsglas gefangen genommen

27. März 2007 - Die frisch gehäutete Spinne, kurzfristig für eine "Inspektion" in einem Schnapsglas gefangen genommen
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12. Mai 2006 - Aufgenommen auf einer Sumpfwiese am Krebsbach unterhalb vom Dörfelsberg in Buseck. Das kleine Foto wird durch Anklicken vergrößert dargestellt.

25. Oktober 2006 - Aufgenommen auf einem Brennesselfeld am Hoheberg in Buseck.
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8. Oktober 2006 - Aufgenommen am Südrand vom Hoheberg in Großen-Buseck. Dieses Foto zeigt die Listspinne in ihrer Lieblingsposition - ausgestreckt in der Sonne liegend (hier auf dem knallrot gefärbten Herbstblatt eines Essigbaums). Das kleine Foto wird durch Anklicken vergrößert dargestellt.

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21. Juli 2006 - Weibliche Listspinne mit ihrem Kokon, in den sie mehrere hundert Eier gelegt hat. Das kleine Foto wird durch Anklicken vergrößert dargestellt.

7. November 2006 - Diese Listspinne, aufgenommen im Bereich der Nussbaumallee am Hoheberg in Großen-Buseck, hat fette Beute gemacht und ist auf der Suche nach einem geeigneten Platz für eine ungestörte Mahlzeit.

Fotos: Michael H. Lemmer