Die Familie der Kugelspinnen ist eine der artenreichsten in
Europa. Die hier abgebildete Braune Kugelspinne, die kommt bei uns sehr
häufig vor. Man findet sie hauptsächlich in trockenen wärmeren
Bereichen. Sie erreicht eine Körperlänge von 3 bis 5 mm
(Weibchen) bzw. 2 bis 4 mm (Männchen). Ihr hochwirksames Gift
ermöglicht es ihr, Beutetiere zu fangen und zu erlegen, die um
ein Vielfaches größer sind als sie selbst (siehe unten). Sie
spinnt ein Haubennetz, das sie sowohl als Unterschlupf als auch
als "Jagdinstrument" benutzt, wobei die Beutetiere durch
klebrige Netzfäden festgehalten werden. Auch diese Art trägt
ihren Eikokon mit sich herum, ohne ihn jemals aus den Augen zu
lassen. Die Jungspinnen werden auch nach dem Schlüpfen noch fürsorglich bewacht und,
was bei Spinnen sehr selten ist, gepflegt und gefüttert.
Letztlich opfert sich die Mutterspinne im wahrsten Sinne des
Wortes für ihren Nachwuchs auf. Sie stirbt nämlich noch während
der Brutpflege und wird von den Jungspinnen verzehrt.
Es gibt eine sehr
ähnliche Art (Theridium sisyphium), die sich äußerlich nur
durch die leicht dunklere Färbung unterscheidet. Bei dieser ist
kommt es zwar auch zur Betreuung und Fütterung der eigenen Brut,
nicht aber zur vorstehend beschriebenen "Aufopferung" der Mutter. |